Öffentliche Fördermittel strategisch nutzen – Ein Praxisbeispiel

Das Beispiel der esri Deutschland GmbH zeigt, wie öffentliche Förderprogramme Unternehmen erfolgreich unterstützen.

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Esri Deutschland GmbH aus Kranzberg bei München ist ein mittelständisches, unabhängiges Unternehmen des weltweiten Esri-Unternehmensverbunds, der im Bereich Geographische-Informationssystem-Software (GIS) führend ist. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (F&E) der Esri Deutschland konzentrieren sich auf innovative Zukunftsmärkte, wie z. B. dreidimensionale Echtzeit-GIS-Applikationen für die dynamische Visualisierung räumlicher Daten in Verbindung mit hochgenauer Satellitenpositionierung und GIS-Anwendungen für die genaue Analyse dreidimensionaler räumlicher Zusammenhänge.

Zur Entwicklung und Optimierung einer dreidimensionalen satellitengestützten Anflugvisualisierung (synthetische Sicht) im Cockpit kleiner und mittlerer Flugzeuge hat Esri schon frühzeitig begonnen, in öffentlich geförderten Projekten mit strategischen Partnern im Verbund zusammenzuarbeiten:

  • 2007 startete Esri mit acht Entwicklungspartnern – Hochschulen, Airports und Luftfahrtunternehmen – in dem EU-Projekt LANDING (www.landing-eu.eu) mit der Entwicklung eines "Proof of Concept".

  • Anschließend wurde ein erster industrieller Prototyp zusammen mit deutschen Partnern aus Industrie und Wissenschaft entwickelt. Hierzu wurde als Anschlussfinanzierung die Förderung aus dem Programm "ZIM – Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand" des BMWi genutzt.

  • Mit den erarbeiteten Ergebnissen konnte dann 2010 erneut ein europäischer Antrag gestellt werden. Das EU-Projekt 3D-Aerodromes (www.3d-aerodromes.eu) wurde im Rahmen des EU-Förderprogramms Eurostars mit sechs Partnern aus Deutschland, Griechenland und Italien gestartet. Esri Deutschland entwickelte hier zusammen mit 50 teilnehmenden europäischen Airports die GIS-Datenmodelle für 3D-Airport- und Airportumgebungsdatenbanken.

  • Um die Ergebnisse der Forschungsprojekte adäquat vermarkten zu können, wurde mit Förderung des Bayerischen ESA-BIC Incubation Centers 2011 die avionTek GmbH in Gilching bei München gegründet. Esri stellt seinem Spin-off-Start-up hierfür Softwarelizenzen zur Verfügung. Die in den Projekten entwickelte Hardware, Software und Datengenerierungsmethoden werden an Avionik-Hersteller lizenziert.

Dieses Beispiel zeigt, wie aus dem Zusammenspiel von nationaler und europäischer Förderung neue innovative Produkte entwickelt und erfolgreich im Markt eingeführt werden. Prof. Dr. Jörg Schaller, wissenschaftlicher Direktor der Esri Deutschland GmbH, ist überzeugt: "Die öffentliche Förderung hilft dabei, Entwicklungsrisiken zu verkleinern und zu verteilen sowie einen guten Rahmen für die Kooperation von innovativen Unternehmen für anwendungsorientierte F&E zu schaffen."

Weitere Informationen bietet die Nationale Kontaktstelle des BMWi "EU-Förderprogramme für innovative IKT-Anwendungen" unter: www.nks-innovation.de