Das "Mobile Prozessbüro" für das Handwerk

"Das haben wir schon immer so gemacht" – ein Satz, der am Arbeitsplatz häufig fällt, wenn etwas schiefgelaufen ist. Besonders kleine und mittlere Handwerksunternehmen stehen vor der Herausforderung, wiederkehrende Fehler und festgefahrene Abläufe in den Griff zu bekommen. Der eBusiness-Lotse Mittelrhein hat deshalb mit dem "Mobilen Prozessbüro" eine neuartige Form des Prozessmanagements für Handwerksbetriebe entwickelt.

Christoph Krause, eBusiness-Lotse MittelrheinChristoph Krause, eBusiness-Lotse Mittelrhein © HwK Koblenz In Zusammenarbeit mit Unternehmen aus Rheinland-Pfalz erarbeiteten die Handwerkskammer Koblenz und die Universität Koblenz-Landau ein tragbares Informationswerkzeug, das kleinen und mittleren Unternehmen hilft, Geschäftsprozesse mithilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu optimieren und den Produktionsprozess zu verbessern. Zu der Ausstattung gehören beispielsweise mobile Beamer, Tablets, Laptops, Smartphones, digitale Stifte sowie mobile Drucker. "Das Mobile Prozessbüro bildet typische Prozesse, wie beispielsweise die Angebotserstellung oder Auftragsdurchführung in drei ‚Erlebnisräumen‘ ab: im Büro, in der Werkstatt und im Außendienst", erklärt Christoph Krause von der Handwerkskammer Koblenz. "Auf diese Weise zeigen wir den Betrieben in ihrem gewohnten Umfeld und am Beispiel ihnen bekannter Prozesse, wie sie ihr Geschäft durch moderne Technologien effizienter gestalten können."

Wettbewerbsvorteile durch mobiles Prozessmanagement

Die eigenen Prozesse besser zu verstehen und steuern zu können, ist heutzutage ein wichtiger Wettbewerbsfaktor für KMU, da die Kunden dank des Internets wesentlich besser informiert sind und der Preiskampf in allen Branchen härter wird. "Die Fragen, mit denen sich die Unternehmen an uns wenden, sind vielfach dieselben: Können wir den Zeitplan einhalten? Was wurde schon erledigt, was kann ich abrechnen? Wo sind meine Mitarbeiter aktuell?", so Christoph Krause. Das Mobile Prozessbüro bietet hierfür umfassende und flexible Lösungen, wie etwa die digitale Erfassung eines Auftragsstatus durch die Mitarbeiter oder die mobile Vernetzung von Daten zwischen Zentrale und Außendienst.

Das Mobile Prozessbüro im Einsatz

Über das Mobile Prozessbüro werden betriebsspezifische Fragestellungen analysiert und durchgespielt. Mittlerweile kann bereits auf vorhandene Daten zur betreffenden Branche zurückgegriffen werden. "Beim Betrieb Metallbau Sonntag aus Remagen nutzten wir typische Prozesse aus dem Metallbau als Arbeitsgrundlage, um uns direkt mit den individuellen Herausforderungen vor Ort beschäftigen zu können", erläutert Christoph Krause. "Metallbau Sonntag verfügt mit der exemplarischen Umsetzung im Mobilen Prozessbüro nun über neue Handlungsoptionen in der mobilen Stundenerfassung oder auch der Auftragsverteilung auf die Mitarbeiter, die jetzt schrittweise in die Tat umgesetzt werden können."