CAR4KMU etabliert eStandard "auto-gration" für KMU

Nach zweijähriger Projektlaufzeit wurde das Projekt CAR4KMU mit Abschlussveranstaltungen in Berlin und Stuttgart im Juni 2015 erfolgreich abgeschlossen. CAR4KMU hat die Schnittstelle "auto-gration" entwickelt, die den Arbeitsaufwand und die Fehleranfälligkeit beim Datenaustausch in der automobilen Zulieferindustrie merklich reduziert. Denn noch immer tauschen viele KMU in der Zulieferkette der Automobilindustrie ihre Bestellungen und ihre geschäftliche Korrespondenz überwiegend auf herkömmlichem Wege aus: E-Mail, Fax und Brief. Zur Vereinfachung dieser Arbeit ist die kostengünstige, digitale Variante "auto-gration" einsetzbar, die auch vom Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) empfohlen wird.

Praxistest erfolgreich bestanden
Die Swiss Automative Group (SAG) und Knorr-Bremse AG haben "auto-gration" in einem Drei-Phasen-Modell eingesetzt. Während der ersten Phase analysierten die Projektpartner die Ausgangssituation und legten die Rahmenbedingungen fest. Zur optimalen Bewirtschaftung der Lagerbestände wurden die "auto-gration"-Nachrichten "Order" und "OrderResponse" für den Bestellprozess zwischen der SAG und Knorr-Bremse AG eingesetzt, um die Bestellung automatisiert und elektronisch zu versenden und in das jeweilige ERP-System einzulesen und zu verarbeiten. Von beiden Geschäftspartnern wurde eine Checkliste zur Dokumentation der Geschäftsbeziehungen eingesetzt, um die erforderlichen Partnernummern, die Warenempfänger und "auto-gration"-IDs auszutauschen.

Die Vorgaben aus der ersten Phase wurden anschließend umgesetzt und der eStandard bei beiden Unternehmen installiert. Eine zusätzliche Software zur Implementierung von "auto-gration" war dabei nicht notwendig. Für die SAG war vor allem das Einsparpotenzial bei der manuellen Erfassung, der verbesserte und effiziente Bestellprozess sowie die Verbesserung der Datenqualität im Bestellprozess ausschlaggebend für die Implementierung von "auto-gration". Aber auch qualitative Verbesserungen, wie beispielsweise die bessere Datenqualität, mehr Informationen und die schnellere Bearbeitung haben maßgeblich zur Entscheidung für den eStandard geführt.

BildRalf Hille, Geschäftsführer des CAR4KMU Projektpartners ROTAS Automotive Services GmbH bei der Abschlussveranstaltung des Projekts © Ralf Hille

Interesse auch nach Projektende groß
Auch für den Geschäftspartner Knorr-Bremse AG ist durch die Integration des eStandards bei weiteren Geschäftspartnern und Kunden ein erhebliches Einsparungspotenzial vorhanden. Das Anbinden weiterer Kunden an "auto-gration" führt bei Knorr-Bremsem AG sofort zu einer Produktivitätssteigerung, da für die Installation und das Mapping keine weiteren Kosten anfallen. Das administrative Einrichten der digitalen Geschäftsbeziehung und der Testlauf mit einzelnen Kunden führen nur noch zu marginalen Kosten.

"Auch nach Abschluss des Projekts erreichen uns viele Anfragen von Unternehmen, die an der Implementierung von "auto-gration" interessiert sind", so Ralf Hille, Geschäftsführer des CAR4KMU-Projektpartners Rotas Automotive Services GmbH. "Wir freuen uns, dass auch nach dem Projektende so ein umfangreiches Interesse seitens der Betriebe an dem neuen eStandard besteht."