Standard eCG feiert Erfolge

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Ohne digitale Unterstützung sind viele Prozesse im Gesundheitswesen heute nicht mehr vorstellbar. Es existieren jedoch eine Menge unterschiedlicher eStandards, was häufig eine mangelnde Interoperabilität zur Folge hat. Das Projekt "Standard eCG - eCommerce im Gesundheitswesen", das sich speziell an den Mittelstand wendet, möchte die Wirtschaftspotenziale durch die Sensibilisierung für den richtigen Einsatz von eStandards steigern - mit großem Erfolg.

Nicht nur durch den demografischen Wandel ist das Gesundheitssystem erheblichen Belastungen ausgesetzt - effiziente Prozesse sind nötig, um auch in Zukunft eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Ein essentieller Bestandteil sind hierbei eStandards, um die Komplexität und die Fehleranfälligkeit der zahlreichen IKT-Anwendungen entlang eines Patientenbehandlungspfades vom niedergelassenen Arzt bis zur Reha zu verringern, die Qualität der Informationsverarbeitung zu verbessern und damit Kosten senken zu können. Das vor rund drei Jahren gestartete Projekt "Standard eCG" hat sich daher zum Ziel gesetzt, die semantische Interoperabilität, also die Zusammenarbeit der bereits verwendeten verschiedenen eBusiness-Standards, voranzutreiben.

Alfons Rathmer, beauftragter Vertreter des Bundesverbands Medizintechnologie im Projektkonsortium, beschreibt den erzielten Erfolg von Standard eCG folgendermaßen: "Unsere Eingangsvermutung, dass in vielen Unternehmen der Gesundheitswirtschaft bereits der Umgang mit Stammdaten ein großes Problem darstellt und damit eStandards nicht oder nur fehlerhaft genutzt werden, wurde durch das Projekt eindeutig bestätigt. Dank umfangreicher Marktanalysen haben wir belegen können, dass u. a. inhaltlich unsaubere Stammdaten dazu führen, dass 67 Prozent der Marktteilnehmer (mit dem Fokus Hersteller/Lieferant/Klinik) gar nicht oder nur einigermaßen mit der Nutzung von eStandards zufrieden sind."

In vielen Fällen ist die mangelhafte Qualität verwendeter Stammdaten ein wesentliches Hindernis für durchgängige, medienbruchfreie Work- bzw. Informationsflows und zieht Arbeitsprozesse damit in die Länge. "Das Projekt konnte durch seine Analysen zeigen, dass sowohl eine Sensibilisierung als auch das Anbieten von Lösungen an dieser Stelle wichtig ist, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben", so Rathmer.

Ein weiterer und wesentlicher Erfolg des eCG-Projekts ist, dass auch große und global agierende Unternehmen der Medizinbranche die Relevanz von eStandards erkannt haben und sich künftig für die Verwendung einheitlicher Standards einsetzen werden.

"Durch unser Projekt haben wir beispielsweise eine intensivere Beschäftigung mit den Themen eBusiness, eStandards und Voraussetzungen am Beispiel von Stammdaten bei der Johnson & Johnson MEDICAL GmbH, einem Unternehmen des Weltkonzerns Johnson & Johnson, anregen können. Das Unternehmen möchte jetzt sowohl national als auch international noch viel stärker auf Erfahrungen aus dem eCG-Projekt zurückgreifen. Wir sind schon ein wenig stolz, dass Standard eCG hier durch die gewonnenen Erkenntnisse zu einer Sensibilisierung im Unternehmen beitragen konnte", erklärt Rathmer.

Durch das Beispiel großer Unternehmen sollen auch Mittelständler, die oftmals aus Angst vor hohen Kosten oder Bedenken wegen unzureichenden Wissens den Schritt ins eBusiness scheuen, motiviert werden, das eBusiness als Chance zu sehen und Umsetzungs- bzw. Migrationsprojekte zu starten. Die im Projekt "Standard eCG" erarbeiteten Modellsimulationen haben gezeigt, wie effektiv digitalisierte Prozesse sein können.

Standard eCG hat somit am Beispiel der Stammdaten einen Beitrag dazu geleistet, die Wertigkeit eines modernen Stammdaten-Managements als eine der zentralen Grundvoraussetzungen für den Einsatz von eStandards in den Unternehmen zu überdenken. Im Rahmen der Projektaktivitäten sind Lösungen für eine "vorgelagerte Stammdatenvalidierung und Zertifizierung mit einer klaren Verantwortungsdefinition" entwickelt, getestet und zum Einsatz gebracht worden.

Dass das Projekt auch über Deutschland hinaus Aufmerksamkeit erregt, zeigt die Tatsache, dass der hervorgebrachte Implementierungsleitfaden eSupply von der IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) weiterentwickelt wird. Auch das Softwarelabor und das Demo-Center bleiben über die Kooperation mit der Hochschule Niederrhein weiterhin erhalten.