Erst 10 Prozent des Digitalisierungspotenzials in Deutschland erschlossen

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Die deutsche Wirtschaft befindet sich einer guten Verfassung. Trotzdem gilt es, bei der digitalen Transformation nicht den internationalen Anschluss zu verlieren. Das zeigt eine Studie des McKinsey Global Institute (MGI), einem Think Tank der Unternehmensberatung McKinsey.

Aus der Befragung unter über 2000 Unternehmen in sechs EU-Staaten geht hervor, dass die deutschen Unternehmen zu den zuversichtlichsten in Europa gehören. Sie gehen von dem europaweit stärksten Investitionszuwachs in den nächsten drei Jahren aus: So erwarten sie einen Anstieg in Höhe von rund 16 Prozent im Vergleich zu knapp sieben Prozent im EU-Durchschnitt. Außerdem glaubt eine deutliche Mehrheit der Unternehmer in Deutschland, dass sich die Digitalisierung positiv auf die eigene Geschäftsentwicklung auswirken wird. Die Studie prognostiziert, dass von der Digitalisierung und Automatisierung bis zum Jahr 2030 ein Wachstumspotenzial des Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf von bis zu 2,4 Prozentpunkten in Deutschland ausgeht.

Allerdings zeigt die Untersuchung auch, dass Deutschland bisher erst 10 Prozent des digitalen Wachstumspotenzials ausschöpft und sich gemeinsam mit Italien den letzten Platz der untersuchten Länder teilt. Spitzenreiter beim digitalen Wachstumspotenzial sind die USA (18 Prozent). Der niedrigere Wert für die deutsche Wirtschaft hängt auch mit der Branchenstruktur zusammen. Die hierzulande traditionell starken Branchen Automobil, Maschinenbau, Chemie und Pharma hinken im Digitalisierungsgrad der Konsumgüterindustrie oder dem Handel hinterher. In diesen Branchen sind jedoch die USA traditionell stark. Auch findet in den Vereinigten Staaten bereits ein stärkerer Einsatz künstlicher Intelligenz statt als in Deutschland. Der Bericht empfiehlt daher zum einen, dass deutsche Unternehmen zügig und umfassend in digitale Technologien investieren sollen, sowie politische Maßnahmen, wie die gezielte staatliche Förderung von Branchen mit niedrigem Digitalisierungsgrad, aber auch den Ausbau der digitalen Infrastruktur selbst.