Gemeinsamer Erfolg in Konsortien: Zentrum IT-Wirtschaft im Interview mit Prodatic

Gemeinsamer Erfolg in Konsortien: Zentrum IT-Wirtschaft im Interview mit Prodatic© fotogestoeber / fotolia

Wie können kleine und mittelständische Unternehmen es schaffen, sich auf dem Softwaremarkt zu behaupten oder sogar Weltmarktführer zu werden? Bestehen können sie gegen die Standardlösungen größerer Unternehmen dank ihrer langjährigen Expertise und ihrer Spezialisierung auf eine konkrete Branche oder Funktionalität. So entwickeln sie im engen Austausch mit Kunden passgenaue Lösungen für ihre Bedürfnisse. Trotzdem entscheiden sich viele Anwender für Allround-Produkte von Großanbietern. Grund ist der Komfort eines ganzheitlichen IT- und Serviceangebots, das es Kunden ermöglicht, Software so reibungslos wie möglich im Unternehmen zu verwenden. Sollte einmal die Software nicht mehr einwandfrei mit anderen Produkten kommunizieren, wollen sich viele Kunden nicht an mehrere Ansprechpartner wenden müssen.

Das Beste aus beiden Welten bietet ein Konsortium, ein Zusammenschluss aus gleichgesinnten Unternehmen. Hierbei stimmen mehrere Software-Anbieter ihre verschiedenen Produkte aufeinander ab, damit Kunden eine auf sie zugeschnittene, „harmonisierte Speziallösung“ erhalten. Für dieses Endprodukt steht letztlich ein einziger zentraler Ansprechpartner zur Verfügung.

Unternehmen, die ein Software-Konsortium gründen wollen, erhalten Unterstützung beim Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum IT-Wirtschaft. Das Kompetenzzentrum hilft beispielsweise bei der Wahl der Konsortialpartner, bei der Suche nach geeigneten IT-Schnittstellen oder beim Aufsetzen von Kooperationsverträgen. Darüber hinaus bietet das Zentrum weitere Unterstützung bei rechtlichen Fragestellungen oder IT-Sicherheitsthemen.

Auch die Prodatic-EDV-Konzepte GmbH gründete zusammen mit anderen Unternehmen ein Konsortium, das eine Software-Gesamtlösung für die Prozessanalyse, Implementierung und Wartung entwickelt hat. In einem Interview des Kompetenzzentrums erläuterte Armin Leitner, Senior Sales Manager von Prodatic-EDV-Konzepte, wie mittelständische Unternehmen durch die Teilnahme an Konsortien erfolgreich im Wettbewerb mit großen Anbietern bestehen können und eventuelle Hürden dabei am besten überwinden. Ein Auszug aus dem Interview:

Wie kam es zu Ihrer Entscheidung, mit anderen IT-Unternehmen ein Konsortium einzugehen?

Leitner: Generell ist es so, dass der Softwaremarkt sehr flexibel und agil ist – und wir als Hersteller schnell auf wechselnde Bedürfnisse unserer Kunden reagieren müssen. Irgendwann ist allerdings ein Punkt erreicht, an dem es einfach sinnvoll ist, einen Partner in eine Gesamtlösung zu involvieren, der ein erforderliches Produkt bereits auf einer breiten Basis erfolgreich entwickelt und vermarktet. Dadurch sind wir in der Lage, schnell und effizient auf Kundenwünsche und Anforderungen zu reagieren und kamen so zu der Entscheidung, innerhalb eines Konsortiums mit mehreren Unternehmen eine umfangreiche Unternehmenssoftwarelösung zu initiieren.

Wie haben Sie Ihre Kooperationspartner gefunden?

Wir kennen alle beteiligten Partner bereits seit vielen Jahren aus einzelnen Vorprojekten, die wir in unterschiedlichen Konstellationen bewältigt haben. So ist über die Zeit eine enorme Wissens- und Vertrauensbasis gewachsen. Zwei unserer Partner sind ja wie wir Mitglied im Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi). Das verbindet. Und an dem Dritten im Bunde arbeiten wir.

Gab es Hürden in der Umsetzung? Wenn ja, welche?

In einem Konsortium braucht es ganz klar jemanden, der den Karren anschiebt. Derjenige, der die ursprüngliche Idee hat, muss die Partner überzeugen, Vorarbeit zu leisten. In unserem Fall war die Idee so gut, da waren nur wenige Gespräche für ein grundsätzliches „Ja“ notwendig. Deutlich aufwendiger war die Synchronisierung der Entwicklungsabteilung. Das hat etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, war aber wichtig und notwendig damit jedem Beteiligten klar ist, worum es bei der Lösung geht und was wir erreichen möchten. Zum Glück hat auch das ohne Konflikte funktioniert. Der Schlüssel zum Erfolg in einem Konsortium liegt für uns somit darin, klar zu verteilen, wer die Verantwortung trägt und antreibt.

Das ganze Interview über Handlungsempfehlungen und Perspektiven bei der Umsetzung von Konsortien kann hier abgerufen werden.