Technologie, die glücklich macht

Bei der Entwicklung von Technologie steht nicht ausschließlich die reine Funktionalität im Vordergrund, sondern auch die Bedienbarkeit – die Usability. Zunehmend rückt nun die positive User Experience – eine starke emotionale Komponente ausgelöst durch den Umgang mit einem Produkt – in den Fokus der Gestalter und Entwickler. Dabei werden bei der Entwicklung von Softwarelösungen die psychologischen Bedürfnisse des Nutzers von Anfang an berücksichtigt und in den Entwicklungsprozess integriert.

Fragen danach, wie beispielsweise Technologie positives Erleben unterstützen, wie sie zum guten Leben beitragen kann, widmet sich das Projekt Design4Xperience unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Burmester, Professor für Ergonomie und Usability an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart. Während des Symposiums "Designing for positive User Experience" an der HdM im Dezember präsentierte Burmester Ergebnisse einer im Projekt durchgeführten Online-Umfrage, die sich damit beschäftigte, welche Einstellung Softwareanbieter und -anwender zu Usability und User Experience (UX) haben und wie sie diese Begriffe definieren. "Es wird häufig unterschätzt, dass positive Erlebnisse bei der Techniknutzung in Arbeitskontexten durchaus relevant sind", so Burmester. "Während es bei der klassischen Usability eher um die Vermeidung von Störungen, Hindernissen und Stress geht, braucht es für ein positiv behaftetes Nutzererlebnis oder eine positive User Experience mehr – und zwar die Erfüllung psychologischer Bedürfnisse wie etwa Verbundenheit oder Kompetenz."

User Experience für ihr UnternehmenUser Experience für ihr Unternehmen © Hochschule der Medien – Kim Kunze

So haben große Unternehmen den Zusammenhang zwischen einer positiven User Experience und den Marktpotenzialen ihrer Produkte und Services bereits erkannt. Denn Produkte mit einem positiven Benutzererlebnis werden häufiger und bevorzugt genutzt. Darüber hinaus könnten positive Nutzungserlebnisse die Motivation der User steigern und deren Kreativität bei Problemlösungen erhöhen. "KMU stehen häufig noch vor der Herausforderung, den Aspekt des positiven Erlebnisses in die Produktentwicklung mit einzubeziehen", erklärt Burmester. Aus diesem Grund unterstützt das Projekt Design4Xperience die Unternehmen mit individuellen Vorgehensweisen und Maßnahmen, um die Softwareprodukte in Zukunft noch innovativer zu gestalten. Anhand von Interviews wird ermittelt, welche positiven Erlebnisse die Mitarbeiter bei der Arbeit und bei der Nutzung bestimmter Systeme und Produkte haben. In den Workshops des Projekts geht es um die konkretere Entwicklung innovativer und eben erlebnisorientierter Konzepte für die Benutzeroberfläche – sogenannte User Interfaces. "Überspitzt gesagt, geht es uns darum, Hilfestellungen zur Entwicklung von Technologien zu geben, die glücklich machen."

Weitere Informationen stehen unter www.design4xperience.de zur Verfügung.