Regionalkonferenz in München: Ein voller Erfolg

Podiumsrunde zum Kompetenzzentrum Digitales HandwerkPodiumsrunde zum Kompetenzzentrum Digitales Handwerk mit Vertretern der einzelnen Schaufenster, v.l.n.r.: Moderator Thomas Sauermann, Rainer Holtz (BFE Oldenburg), Christoph Krause (Handwerkskammer Koblenz), Heidi Barzik (Handwerkskammer Dresden), Johanna Erlbacher (Handwerkskammer für Oberfranken), Stephan Blank (ZDH), Walter Pirk (HPI) © ZDH

Am 9. und 10. März 2017 zeigten Unternehmer des Handwerks zusammen mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik, Verbänden und Kammern auf der 3. Mittelstand 4.0-Regionalkonferenz in München, wie das traditionelle Handwerk von der Digitalisierung profitieren und innovative, digitale Geschäftsmodelle entwickeln kann.
Stephan Blank vom Kompetenzzentrum Digitales Handwerk: „Die 3. Mittelstand 4.0-Regionalkonferenz hat gezeigt, wie zuversichtlich das Handwerk die Digitalisierung angeht. Verschiedene Handwerksbetriebe aus unterschiedlichen Gewerken stellten den Teilnehmern ihre Digitalisierungsmaßnahmen vor und zeigten damit, wie vielfältig das Wertschöpfungspotenzial des digitalen Handwerks ist - egal ob es sich um einen Onlinekonfigurator für Möbel handelt, individuelle Brillenfertigung mittels 3D-Drucker oder um eine digitale Backstube.“

Neue Geschäftsmodelle nicht dem Zufall überlassen

Während der Regionalkonferenz in München konnten sich die Messebesucher nicht nur zu innovativen Entwicklungen informieren, sondern auch praktisch am eigenen Geschäftsmodell feilen. Unter Anleitung von Christian Gülpen, Bereichsleiter Digitalisierung/Industrie 4.0 am Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement an der RWTH Aachen (RWTH TIM), wurde am Nachmittag des Konferenztages gemeinschaftlich in Arbeitsgruppen an neuen Ideen gearbeitet.
Nach einer Einführung in das Aachener Modell für systematische Geschäftsmodell-Innovation erarbeiteten und diskutierten die Teilnehmer aus verschiedenen Handwerksbranchen in Kleingruppen die Einflussfaktoren auf ihre aktuellen Geschäftsmodelle – und dachten diese im Anschluss zu vielen kreativen Ideen weiter.
„Systematische Geschäftsmodell-Innovation erscheint vielen auf den ersten Blick sehr komplex und vermeintlich oft weit weg vom eigenen Tagesgeschäft. Wenn diese gedankliche ,Anlaufbarriere‘ aber überwunden ist, eignet sich ein systematischer Geschäftsmodell-Innovations-Prozess aber sehr gut dazu, um als Unternehmer zu analysieren: Wo stehe ich mit meinem Unternehmen? Was macht mein Geschäftsmodell überhaupt aus? Und wie kann ich dieses anpassen, um neue Chancen zu nutzen. Und, so unsere Erfahrung, der Prozess kann richtig Spaß machen“, erklärt Gülpen das Vorgehen. Geschäftsmodelle entwickeln im WorkshopGeschäftsmodelle entwickeln im Workshop © Susann GerstäckerZoomGeschäftsmodelle entwickeln im Workshop
Zuvor hatte er bereits aufgezeigt, dass neue Geschäftsmodelle nicht nur neue Chancen bedeuten – es gilt vielmehr, sich nicht auf dem bereits Erreichten auszuruhen. „Auch etablierte Unternehmen, vom traditionellen Familienbetrieb bis hin zum mittelständischen Zulieferer mit mehr als 50 Mitarbeitern, müssen ihr Geschäftsmodell kontinuierlich weiterentwickeln. Das alleine garantiert zwar nicht den künftigen Geschäftserfolg, macht ihn aber wesentlich wahrscheinlicher, als sich rein auf Glück und Zufall zu verlassen“, so Gülpen.

Die 3. Mittelstand 4.0-Regionalkonferenz, die vom Kompetenzzentrum Digitales Handwerk veranstaltet wurde, fand im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München (IHM) statt. Im Anschluss an die Konferenz konnten die Teilnehmer die IHM besuchen, bei der sich auf dem BMWi-Gemeinschaftsstand auch das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk mit digitalen Exponaten, wie Google-Brillen und einem 3D-Drucker, präsentierte.
Auch in seinem neuen Leitfaden „Digitale Chancen“ informiert das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk Betriebe aller Gewerke über die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung und die Angebote, mit denen das Kompetenzzentrum den Handwerksbetrieben bei der digitalen Transformation hilft (siehe unter neue Publikationen aus Mittelstand-Digital).

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