Umsetzungsstrategie und Digital-Gipfel treiben die Digitalisierung in Deutschland voran

-© fotolia / Weissblick

Für die Umsetzung konkreter Digitalisierungsziele hat die Bundesregierung am 15. November ihre Umsetzungsstrategie Digitalisierung definiert. In der 154 Seiten umfassenden Strategie werden 111 Vorhaben dargestellt, mit denen die Potenziale der Digitalisierung entfaltet und die Transformation aktiv gestaltet werden soll.

Anders als die frühere Digitalstrategien definiert die neue Umsetzungsstrategie konkretere Ziele und teilweise auch Zeitpläne. „Jede Herausforderung, die wir in der Umsetzungsstrategie benennen, ist mit einer konkreten Lösungsmaßnahme unterlegt“, heißt es in der Umsetzungsstrategie. Die Umsetzungsstrategie beinhaltet genaue Maßnahmepakete für Digitalisierungsschwerpunkte wie den Glasfaserausbau, die Strategie Künstliche Intelligenz oder die Gestaltung der Datenökonomie, sowie für kleinere Einzelprojekte.

Je nach Anforderungen will die Bundesregierung die Strategie anpassen. Auf www.digital-made-in.de soll der Stand der Vorhaben überprüfbar gemacht werden.

Digital-Gipfel setzte Schwerpunkt auf Künstliche Intelligenz

Vorgestellt wurde die Strategie der Bundesregierung auf dem diesjährigen Digital-Gipfel, der am 3. und 4. Dezember 2018 in Nürnberg stattfand. Auf dem Gipfel war Künstliche Intelligenz das Schwerpunktthema. In den verschiedenen Themen- und Branchenbereichen konzentrierte sich die Veranstaltung zum einen auf den Forschungsstand der KI in Deutschland und zum anderen auf die Umsetzung in konkrete Geschäftsmodelle.

Am zweiten Tag besuchten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier den Digital-Gipfel. Angesichts der sozialen Veränderungen, die durch die Digitalisierung zu erwarten sind, unterstrich Merkel in ihrer Rede die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und des Menschlichen: die Digitalisierung müsse für die Menschen da sei und nicht umgekehrt. Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie sagte: „Mit der Querschnittstechnologie KI können wir unser Leben massiv verbessern, sei es bei der Früherkennung von Krankheiten, der Unterstützung bei der Pflege oder beim autonomen Fahren. Mit „KI made in Germany“ achten wir darauf, dass nicht die Maschinen, sondern die Menschen die Richtung vorgeben und schaffen neue Arbeitsplätze und Wohlstand. Durch KI sind allein im produzierenden Gewerbe rd. 32 Mrd. Euro an zusätzlicher Wertschöpfung in den nächsten 5 Jahren möglich. Insgesamt sind seit 2010 fast 250.000 neue Arbeitsplätze in der IKT-Branche entstanden. Der Wettbewerb um Köpfe, Kapital und Daten ist im vollen Gang. Deshalb wollen wir Deutschland zu einem führenden Standort bei KI machen und stellen auch mit unserer KI-Strategie bis 2025 rund 3 Millarden Euro zur Verfügung, um die Entwicklung anzuschieben. Mit unseren deutschlandweiten Mittelstandskompetenzzentren beraten wir rund 1000 Unternehmen pro Jahr, künftig stärker auch dazu, wie KI konkret eingesetzt werden kann. Mit einer KI-Landkarte mit Best-Practices-Beispielen zeigen wir, wie es geht. Im engen Schulterschluss mit Europa werden wir unsere Anstrengungen künftig stärker bündeln und gemeinsame Infrastrukturen zur Datenverarbeitung und Datenanalyse schaffen. Wir brauchen neben moderner digitaler Infrastruktur auch einen strategischen Industrieakteur, quasi einen Airbus für KI. Mit dem Digital-Gipfel fordern wir die Wirtschaft auf, die Zukunftstechnologie KI in Geschäftsprozesse zu integrieren und wir laden die Gesellschaft ein, offen zu sein und sich KI zu Nutze zu machen. Wir werden „KI made in Germany“ zu einem innovativen und vertrauenswürdigen Qualitätssiegel machen.“

Weitere Informationen zum Digital-Gipfel 2018 sind hier erhältlich.