Deutscher Mittelstand bei Einführung digitaler Technologien zurückhaltend

Deutschland landet beim Grad der Digitalisierung im Jahr 2018 nur auf Platz 14© fotolia / zerbor

Im europäischen Vergleich landet Deutschland beim Grad der Digitalisierung im Jahr 2018 nur auf Platz 14. Das ist das Ergebnis des Digital Economy and Society Index (kurz: DESI-Index), der den Fortschritt der EU-Mitgliedsstaaten auf dem Weg zu einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft misst. Der Index wird jährlich von der Europäischen Kommission erstellt und erschien in diesem Jahr zum fünften Mal. Der Index setzt sich aus 34 Indikatoren zusammen, die neben dem Digitalisierungsgrad der Unternehmen auch Bereiche wie die digitale Infrastruktur, die digitalen Fähigkeiten in der Bevölkerung, die Nutzung digitaler Angebote durch die Verbraucher und die Möglichkeiten des E-Governments umfasst. In den letzten fünf Jahren hat sich der Digitalisierungsgrad in Deutschland positiv entwickelt, allerdings weniger dynamisch als im europäischen Durchschnitt. Im Jahr 2018 liegt der deutsche Index-Wert (55,6 Punkte) nur noch knapp über dem Durchschnittswert (54 Punkte). Die Extreme im Index bilden Dänemark als Spitzenreiter mit 73,7 Punkten und Rumänien als Schlusslicht mit 37,5 Punkten. Deutlich überdurchschnittlich schneidet Deutschland bei den digitalen Kompetenzen in der Bevölkerung (Anteil der IKT-Fachkräfte, Anzahl der MINT-Absolventen, Anteil der Einwohner mit digitalen Grundkompetenzen) ab. Hier landet Deutschland mit Platz acht unter den besten zehn Ländern.

Beim Digitalisierungsgrad der Unternehmen ergibt sich ein durchwachsenes Bild. Im Bereich E-Commerce belegt Deutschland zwar einen guten sechsten Rang. Das gute Ergebnis wird getragen vom hohen Anteil an Mittelständlern im Onlinegeschäft und vom ausgeprägten grenzüberschreitenden Onlinehandel deutscher Mittelständler. Bei der Integration neuer digitaler Technologien schneiden die Unternehmen aus Deutschland jedoch schwach ab. So verwenden nur fünf Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen Big-Data-Analytik, im Vergleich zu fast zehn Prozent im europäischen Durchschnitt. Auch beim Einsatz von RFID-Chips erreicht Deutschland nur Platz 19.

Insgesamt zeigt sich ein Handlungsbedarf bei der Verbreitung digitaler Technologien in der deutschen Wirtschaft. Genau hier setzt Mittelstand-Digital mit dem Ziel an, Mittelständler dabei zu unterstützen, digitale Lösungen in ihren Unternehmen zu implementieren. So können sie ihre Position als Rückgrat der deutschen Wirtschaft verteidigen.

Alle Ergebnisse des DESI-Index 2018 können hier abgerufen werden.