Mittelstand passt Forschung und Entwicklung durch Corona an

Es sind zwei Personen zu sehen, die Tätigkeiten an einer modernen technischen Anlage ausführen. Eine Person hält einen Laptop in der Hand.© NDABCREATIVITY / Adobe Stock

In einer Online-Befragung hat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie untersucht, wie die Corona-Pandemie die Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsaktivitäten (FuEuI) von Unternehmen beeinflusst.

Die Erkenntnis: Über die Hälfte der der rund 1800 vor allem kleinen und mittleren Unternehmen, die zwischen dem 9. und 30. April teilgenommen hatten, gaben an, die Laufzeit ihrer FuEuI-Projekte zu verlängern (75 Prozent), Projekte zu unterbrechen (54 Prozent) oder inhaltlich anzupassen (27 Prozent). Rund 24 Prozent der Unternehmen brechen ihre Projekte ganz ab. Doch nicht alle Unternehmen stellen ihre Aktivitäten zurück: Knapp 21 Prozent der Befragten wollen neue FuEuI-Aktivitäten starten. Bei der Frage nach den Problemen, die die COVID-19-Pandemie bei den Unternehmen vor allem verursacht, war die Unsicherheit über den Zeitpunkt der Rückkehr zur gesellschaftlichen Normalität (59 Prozent) die häufigste genannte Antwort. Mangelnde physische Treffen durch Homeoffice oder abgesagte Dienstreisen (56 Prozent) und eingeschränkte zeitliche Verfügbarkeit der Mitarbeiter in Unternehmen und F&E-Institutionen (53 Prozent), bedingt etwa durch die fehlende Kinderbetreuung, folgten.

Wie sich die Unternehmen dabei an die Herausforderungen der aktuellen Situation anpassen, ist individuell. Jedoch lässt sich sagen, dass Großunternehmen sich beim Umfang und der Fortführung ihrer Planung insgesamt stärker angepasst haben als kleinere und mittlere Unternehmen. Die große Mehrheit der Befragten (89 Prozent) gab außerdem an, dass Antragsverfahren zur Forschungsförderung entbürokratisiert und beschleunigt werden sollten und der Staat Unternehmen bei der Stärkung ihrer Resilienz, also Krisenresistenz, unterstützen sollte (83 Prozent).

Die Ergebnisse werden unter anderem für die Transferinitiative des BMWi eingesetzt, die den Übergang zwischen Forschungsergebnissen zu marktfähigen Produkten und Dienstleitungen verbessern soll.

Die vollständigen Ergebnisse der Online-Befragung sind hier zu finden.