Digitalisierung für alle: Das ist „Teilhabe 4.0“

Es ist die Erdkugel zu sehen, um die viele Bilder von Personen kreisen.© metamorworks / AdobeStock

Nachrichten senden, Termine buchen, Bücher lesen – die Digitalisierung schreitet in all unseren Lebens- und Arbeitsbereichen weiter voran. Dabei sind Websites, digitale Dokumente und manche Software nicht immer für jeden problemlos zugänglich. Das Projekt „Teilhabe 4.0“, gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, möchte das ändern, ganz nach dem Motto: Digitale Barriere erkannt und gebannt.

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass alle Menschen – auch solche mit Behinderungen – digitale Angebote verstehen und nutzen können. Da das Internet und digitale Angebote omnipräsent sind, scheint das zwar einfach, ist aber bis heute in der digitalen Landschaft nicht selbstverständlich. Außerhalb des Internets gibt es viele Hilfen, mit denen sich beeinträchtigte Menschen im Alltag zurechtfinden können. Digitale Barrieren sind dagegen oft gar nicht bekannt und werden deshalb bei der Programmierung nicht berücksichtigt. So benötigen Menschen mit Sehbehinderungen beispielsweise einen ausreichenden Kontrast, um Texte gut lesen zu können und blinde Nutzerinnen und Nutzer brauchen u.a. eine beschreibende Tonspur für Inhalte. Menschen mit Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit benötigen wiederum Untertitel, um vertonte Materialien im Netz konsumieren zu können. Aber auch Lernschwierigkeiten oder Sprachprobleme erfordern barrierefreie Inhalte, z.B. durch die Verwendung von leichter Sprache.

Digitale Barrieren abzubauen und allen Menschen die Teilhabe an digitalen Angeboten zu ermöglichen, ist von enormer Wichtigkeit für unsere Gesellschaft. Unternehmen bringt das Angebot barrierefreier Inhalte zudem zusätzlich auch wirtschaftliche Vorteile: Durch ein barrierefreies, digitales Angebot erhöht sich die Reichweite und somit auch die Anzahl an potenziellen Kundinnen und Kunden. Ohne barrierefreie Angebote schließen Unternehmerinnen und Unternehmer hingegen eine Großzahl ihrer möglichen Kundschaft aus. Außerdem führt die gesteigerte Nutzungsfreundlichkeit durch die für alle zugänglichen Angebote wiederum zu einer höheren Kundenzufriedenheit. Zusätzlich wirkt sich die barrierefreie Gestaltung von Online-Auftritten auch auf die Auffindbarkeit durch Suchmaschinen aus: Barrierefreie und damit nutzungsfreundliche Seiten erscheinen in den Suchergebnissen weiter oben. Die Einhaltung von (digitaler) Barrierefreiheit ist darüber hinaus auch im gewissen Rahmen gesetzlich geregelt: Weitere Informationen dazu erhalten Sie hier.

Doch wie gelangen wir nun zur digitalen Barrierefreiheit? Hier setzt „Teilhabe 4.0“ an. Mit einem großen Informations- und Schulungsangebot befähigt es Einzelpersonen bis hin zu Behörden und Unternehmen, digitale Barrieren zu erkennen und sie auch zielführend abzubauen. Die Angebote unterteilen sich in verschiedene Stufen (Basis, Praxis und Vertiefung) und zielen auch darauf ab, sogenannte „Trainer:innen für Digitale Barrierefreiheit“ auszubilden, welche dann wiederum die Thematik mit in die Behörden und Unternehmen nehmen können.

Das Projekt „Teilhabe 4.0“ wird von der BAG Selbsthilfe e.V., der Dachorganisation von 120 bundesweiten Selbsthilfeverbänden, und dem Kompetenzzentrum Barrierefreiheit Volmarstein, in Kooperation mit dem Fachgebiet „Rehabilitationstechnologie“ der Technischen Universität Dortmund umgesetzt. Weitere Informationen und aktuelle Termine finden Sie hier.

Auch im Netzwerk von Mittelstand-Digital beschäftigen wir uns mit digitaler Inklusion. Interessierte können sich im Besonderen an die Expertinnen und Experten vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability wenden. Neben wechselnden Angeboten zum Thema, sorgt das Zentrum auch mit der Eventreihe Design4All dafür, dass digitale Technologien von allen Menschen einfach genutzt und positiv erlebt werden können. Wie auch die anderen Angebote unseres Netzwerks, sind auch die Veranstaltungen des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Usability anbieterneutral und aufgrund der Förderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz kostenlos nutzbar.