Digitalisierung und Nachhaltigkeit gelten weiterhin als die wichtigsten Zukunftsthemen

Schriftzug #HM22 auf einem Rasen.© Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind längst zwei Seiten derselben Medaille. Auch eine wachsende Anzahl an kleinen und mittelständischen Unternehmen betrachten beide Themen als essenzielle Bestandteile einer erfolgreichen Unternehmensstrategie. Sinnvoll eingesetzte Digitalisierungsmaßnahmen haben in vielen Fällen einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen zur Folge. Gleichzeitig wird durch digitalisierte und somit umweltschonendere Herstellungsverfahren und Dienstleistungen das wachsende Bedürfnis von Verbraucherinnen und Verbrauchern nach verantwortungsvoll hergestellten Produkten und Services gedeckt – eine klassische Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Eine Studie zum Thema Ressourceneffizienz und Digitalisierung, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und der WIK-Consult GmbH durchgeführt wurde, kommt zu ganz ähnlichen Schlüssen. Dabei wurden 900 Unternehmen im Rahmen des IW-Zukunftspanels befragt.

Die Studie zeigt konkret auf, dass ein höherer Digitalisierungsgrad von Unternehmen mit größerer Ressourceneffizienz einhergeht. Demnach konnten rund 45 Prozent der Unternehmen, die bereits weit in der Digitalisierung fortgeschritten sind, signifikante Materialeinsparerfolge erzielen. Verglichen dazu gaben lediglich 24 Prozent der Unternehmen mit geringem Digitalisierungsgrad an, dass sie ressourcenschonend agieren. Als besonders hilfreiche Digitalisierungsmaßnahmen, um Ressourcen zu schonen, wurden Datenanalysetechnologien sowie digitale Schnittstellen zwischen verschiedenen Systemen bezeichnet, da die zusätzlichen Informationen sowie der verbesserte Informationsfluss dazu beitragen, dass Zeit, Kosten und Materialen effizienter eingesetzt werden können. Unternehmen mit hohem Digitalisierungsgrad gaben zudem an, dass sie inzwischen auch auf intelligente Sensortechnik sowie Predictive Maintenance-Technologien zurückgreifen, um erfolgreich Einsparungen zu erzielen.

Als Hemmnis für mehr Digitalisierung gilt besonders ein Mangel an erschwinglichen Komplettpaketen, fernab von nur unzureichend nachrüstbaren Insellösungen. Der Aufbau von komplett digitalisierten Produktionsanlagen gilt als kostenintensiv und häufig fehlt es noch an Softwarelösungen, die exakt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Unternehmen zugeschnitten sind. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen hadern derweil mit mangelnder Expertise, um die Rentabilität der Digitalisierungsmaßnahmen richtig einschätzen zu können. 

Mittelstand-Digital unterstützt Unternehmen mit passenden Strategien – auch auf der Hannover Messe 2022

Auf Basis der Studienergebnisse wurden Handlungsempfehlungen speziell für Mittelständler erarbeitet. Hier setzen auch die Expertinnen und Experten des BMWK-Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital“ an, die Unternehmen kostenlos und anbieterneutral dabei unterstützen, Ressourceneinsparungen mit den passenden Digitalisierungsmaßnahmen zu erzielen. Dabei wird zunächst der Handlungsbedarf präzisiert sowie der technische, personelle und finanzielle Aufwand für etwaige Maßnahmen ermittelt. Im Anschluss unterstützen die Expertinnen und Experten bei der Beschaffung der optimalen Lösungen und helfen bei der Implementierung in den Betrieben. Hilfe bei der Finanzierung entsprechender Projekte erhalten die Unternehmerinnen und Unternehmer beim Investitionszuschussprogramm „Digital Jetzt“, das ebenfalls zu „Mittelstand-Digital“ zählt. 

Interessierte hatten auch im Rahmen der Hannover Messe 2022 die Möglichkeit, sich vom umfangreichen Angebot des Mittelstand-Digital Netzwerks zu überzeugen, denn auch auf der bekannten Fachmesse, die vom 30. Mai bis 2. Juni 2022 stattfand, drehte sich in diesem Jahr alles um die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Der Förderschwerpunkt war auf dem Gemeinschaftsstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vertreten. Neben einem Informationsstand zu Mittelstand-Digital, konnten die Messebesucherinnen und Messebesucher dort Exponate und Angebote des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums eStandards, des Mittelstand-Digital Zentrums Kaiserslautern und der Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand (TISiM) kennenlernen. Nach der langen Pandemiezeit wurden die Möglichkeiten zum Austausch und Networking intensiv genutzt. Auch weitere Zentren des Netzwerks präsentierten ihr Angebot auf verschiedenen Messeständen und kamen mit interessierten Mittelständlern in Kontakt. Wir hoffen, dass sich aus den Gesprächen eine wertvolle Zusammenarbeit ergibt.